„Die Stadt als Beute“ - Filmabend vom Kiezteam SZ der Initiative Deutsche Wohnen & Co. Enteignen

Niki

Am 6. Juli hat das Kiezteam Steglitz-Zehlendorf zu einem Filmabend im selbstverwalteten Café Galilea der FU eingeladen. Gezeigt wurde der 2016 gedrehte Film „Die Stadt als Beute“.

Der Film handelt von der Skrupellosigkeit, mit der die Immobilienwirtschaft zwecks Profit gegen die Berliner Stadtgesellschaft vorgeht: Von Thomas Groth, der offen zugibt, er „vertreibe momentan Einkommensschichten, die sich das nicht leisten können, in den teuren Mittelbezirken zu leben, an den Rand“; bis zu Makler*innen, die potentielle Käufer*innen vor laufender Kamera belügen, dass Luxusmodernisierungen „ganz normal“ und kein Problem für die Altmieter*innen seien und letzteren dann gewalttätige Nachbar*innen oder absichtlichen Pfusch bei den Bauarbeiten aufbürden, um sie loszuwerden. Durchsetzt ist der Film mit Aufnahmen von Politiker*innen, die nicht müde werden, ihr Bedauern zu beteuern, zu allen entscheidenden Fragen, etwa wie der Gentrifizierung oder dem Sozialwohnungsmangel entgegengewirkt werden kann, schweigen. Den zurückgelassenen Berliner*innen bleibt nicht anderes, als wegzuziehen, an den Rand der Stadt. Ein interviewter Kneiper, der seine Bar wegen dieser Entwicklung schließen muss, bringt es auf den Punkt: „Die werden da draußen wohnen und mal auf den Alex oder in die Friedrichstraße fahren, wird für die fast unbezahlbar werden eines Tages.“ Bei den Zuschauer*innen hinterlässt der Film ein mulmiges Gefühl, zumal die Situation am Berliner Wohnungsmarkt seitdem nicht besser geworden ist.

Dennoch gibt es Hoffnung. In der anschließenden Diskussion ging es weniger um die Auswüchse der Immobilienwirtschaft. Im Mittelpunkt stand der Abschlussbericht der Expert*innenkommission, der viel positiver ausgefallen ist, als die Initiative es sich erhofft hatte. Eingesetzt wurde die Kommission überhaupt erst, um den Volksentscheid zu vertragen und der Initiative den Wind aus den Segeln zu nehmen. Nun könnte sich das Blatt wieder wenden. Die Kommission sieht erstens keine rechtlichen Hürden für die Vergesellschaftung durch das Land Berlin, zweitens sieht sie angesichts des ganzen Mietwahnsinns keine gangbare Alternative zur Enteignung. Ab jetzt gilt: Die Regierung aus CDU und SPD kann jederzeit vergesellschaften, umgekehrt geht jede*r weitere*r vertriebene*r Berliner*in, alle wegen Gentrifizierung geschlossenen Spätis oder Bars und die weitere Mietexplosion auf Kosten dieser Regierung.

Deutsche Wohnen und Co. Enteignen kann den Druck auf die Berliner Regierung wieder erhöhen. Sie ist wieder die Instanz, die die Vergesellschaftung des Berliner Wohnraums vorantreibt, jetzt aber mit juristischem Rückwind. DIE LINKE. wird die Initiative dabei unterstützen! Macht mit, schreibt uns unter info@dielinke-steglitz-zehlendorf.de oder dem Kiezteam unter kiezteam_zehlendorf@dwenteignen.de.

„Die Stadt als Beute“ kann übrigens in voller Länge auf der Seite des Bundeszentrale für politische Bildung geschaut werden: https://www.bpb.de/mediathek/video/324559/die-stadt-als-beute/. Wir können den Film nur empfehlen.