Politik

Medien. Macht. Meinung.

Die Linke Steglitz-Zehlendorf

Auf dem Weg in die Kriegstüchtigkeit

Das ist nicht nur der Titel des sehr empfehlenswerten im November 24 erschienen Buches von Renate Dillmann (PapyRossa Verlag 17,50 Euro), sondern war auch die übergeordnete Fragestellung eines ersten Workshops der Linken Steglitz Zehlendorf zum Thema: „Macht der Medien“.

Es wurde auf zahlreichen MitgliederInnenversammlungen der Linken Steglitz Zehlendorf immer wieder thematisiert, ob und wie „die Medien“ Einfluss auf das politische Geschehen vor allem zum Nachteil fortschrittlicher Kräfte nehmen. Wir haben dazu dann am 4.1.24 einen ersten Workshop durchgeführt. Hierfür haben wir die Podcast-Reihe: „Der real existierende Wahnsinn“ „von Renate Dillmann gehostet  bei 99 zu 1 zusammengefasst und diskutiert. Zentral für uns hat sich dabei ihr Verfahren der „Gegenprobe" gezeigt. Es hilft sehr bei der gesamten Berichterstattung, einfach mal die Perspektive zu wechseln. ihre Podcast Folgen mit zahlreichen „Gegenproben“ bei 99 zu 1 findet ihr hier: 

https://www.youtube.com/watch?v=f0f7q6JYdfI

 

Das Neue Deutschland vom 4.1.24 befasst sich ebenfalls ausführlich mit dem Medienthema. Wir legen euch die beiden folgenden Artikel ans Herz:

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1187951.propaganda-ii-beispiele-klingt-gut.html?sstr=Propaganda
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1187950.alex-demirovi%C4%87-im-interview-rechte-propaganda-will-gefuehle-vom-verstand-abspalten.html?sstr=Propaganda

 

Die 10 Prinzipien der Kriegspropaganda

2001 fasst die belgische Historikerin Anne Morelli in einem Buch die zehn Prinzipien der Kriegspropaganda zusammen. Sie beruft sich dabei auf den britischen Diplomaten Arthur Ponsonby, der bereits nach dem Ersten Weltkrieg 20 »Prinzipien der Kriegspropaganda« aufstellte, die Morelli zusammenfasst. Sie lauten:

1. Wir wollen den Krieg nicht.
Es stimmt, keine Seite will Krieg, jede will Frieden. Aber ihren Frieden. »Der Führer will den Krieg nicht. Er entschließt sich schweren Herzens dazu«, so rechtfertigte Nazi-Außenminister Joachim von Ribbentrop den Krieg gegen Polen.

2. Der Gegner ist allein für den Krieg verantwortlich.
Daher trägt er auch allein die Verantwortung für die Schäden und Opfer.

3. Der Führer des Gegners ist ein Teufel.
Wahlweise auch ein Monster, ein Wahnsinniger oder ein Irrer. »Der Irre von Bagdad« wurde Iraks Staatschef Saddam Hussein im Irakkrieg genannt und Serbiens Präsident Slobodan Milosevic im Jugoslawienkrieg mit Hitler verglichen. Morelli erklärt: »Man kann eine Gruppe von Menschen nicht insgesamt hassen, nicht einmal als Feinde. Es ist daher wirkungsvoller, den Hass auf die feindliche Führungspersönlichkeit zu richten.

4. Wir kämpfen für ein edles Ziel, nicht für besondere Interessen.
Hier spielen Werte eine große Rolle, die Menschenrechte und die Sicherheit.

5. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich. Der Begriff »Kollateralschaden« wurde im Irakkrieg 1991 populär. Er fällt unabsichtlich an – oder wird vom Gegner erzwungen, etwa, weil er die Zivilbevölkerung als »menschliche Schutzschilde« benutzt und uns so keine andere Wahl lässt.

6. Der Gegner kämpft mit unerlaubten Waffen.

7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm.
Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn wir in der Defensive sind und eine Niederlage droht.

8. Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache – da findet sich immer jemand.

9. Unsere Mission hat etwas Heiliges – und das Heilige ist nicht hinterfragbar.

10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.
Fakten sind zweitrangig – Parteinahme ist alles und Pazifismus keine Option.



Wenn die hier skizzierten Aspekte berücksichtigt werden, ermöglicht dies aus unserer Sicht eine qualifizierte Kritik der „Medien“ ohne in den Chor der „Lügenpresse“ und der Verbreitung von „Fake News“ einzustimmen.